Schiffe mit mehr als 12 500 Stahlboxen werden zwischen Asien und Europa eingesetzt

Hamburg. Die Zahl an Schiffen mit Stellplätzen für mehr als 12 500 Standardcontainer wird einer Umfrage zufolge trotz Konjunkturabkühlung in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Dadurch werde sich auch der Preiskampf unter den Schifffahrtsunternehmen verschärfen, prognostizierte die Bank UniCredit in einer gestern veröffentlichten Untersuchung zur Lage der Branche. Demnach rechnen 82 Prozent der befragten Reeder damit, dass die derzeit weltweit etwa 170 in Auftrag gegebenen Containerriesen trotz bereits existierender Überkapazitäten der Branche in Dienst gestellt werden.

Die Frachtraten würden daher unter Druck bleiben, sagte der Schifffahrtsexperte der Bank, Joachim Flecks. Dem 6. Maritimen Trendbarometer von UniCredit zufolge erwarten 77 Prozent der Befragten, dass diese Großcontainerschiffe hauptsächlich im Asien-Europa-Verkehr eingesetzt werden. Auf dieser Strecke herrscht bereits ein ruinöser Preiskampf. Linienreedereien wie Hapag-Lloyd drohen daher weiter unter Druck zu geraten.

Laut der Studie erwartet gut die Hälfte der Befragten, dass kleinere Reedereien die Route zwischen Asien und Europa künftig meiden werden. Die teuren Supercontainerschiffe werden derzeit vor allem von Marktführer Maersk eingesetzt, der Branchenexperten zufolge den Preiskampf mit dem Rivalen MSC angeheizt hat. Die aktuell größten bestellten Containerschiffe mit einer Kapazität von 18 000 Standardcontainern hat der Studie zufolge die in Dänemark ansässige Maersk geordert.

Ein Problem stellt laut der Studie der Mangel an Reparaturdocks für die neuen Schiffsgiganten dar. 41 Prozent der befragten Reeder sind der Auffassung, dass es weltweit nicht ausreichend Werftkapazitäten für das Überholen dieser Megaliner gibt. Wo Wartung und Reparatur erfolgen sollen, ist den meisten aber klar: 82 Prozent bevorzugen China vor Singapur und Japan. Docks in Deutschland hält fast die Hälfte der Befragten für diese Aufgaben für zu teuer. Zudem sind viele Werften für die Aufgabe zu klein.