Asmussen gilt als einer der wichtigsten Krisenmanager in der Euro-Rettung. Finanzminister Schäuble: “Wir brauchen ihn dringend.“

Berlin. Wolfgang Schäuble ist kein Mann für Sentimentalitäten. Und trotzdem machte der Finanzminister kein Hehl daraus, dass er seinen Staatssekretär Jörg Asmussen vermissen wird: "Mir ist das wahrscheinlich am schwersten gefallen. Wir haben sehr viel zu tun, wir brauchen ihn dringend."

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Tatsächlich ist der 44-jährige in Flensburg geborene Asmussen einer der wichtigsten Krisenmanager in der Euro-Rettung. Er begleitete Schäuble auf jedes wichtige Treffen und war zwischenzeitlich Angela Merkels Chefunterhändler in den G-20-Verhandlungen. Geht es nach der Kanzlerin, soll der studierte Ökonom nach der Rücktritts-Ankündigung Jürgen Starks als Chefvolkswirt zur Europäischen Zentralbank (EZB) wechseln. Eine Aufgabe, die er gern übernehmen wolle "in einer Phase, in der wir die Währungsunion sichern müssen", wie Asmusen erklärte. So etwas passt zu ihm. In der Öffentlichkeit hat er sich stets auf die Rolle des ausführenden Beamten reduziert, das Rampenlicht dem Minister überlassen.

Schon unter Schäubles Vorgänger, dem Sozialdemokraten Peer Steinbrück, wurde der als arbeitswütig geltende Asmussen zum Staatssekretär befördert. Dass er als Inhaber eines SPD-Parteibuchs auch bei CDU-Politiker Schäuble bleiben durfte, spricht für sein hohes Ansehen und seine Professionalität. Offiziell werden die Mitglieder des EZB-Direktoriums vom Europäischen Rat ausgewählt und ernannt. Es bestehen jedoch keine Zweifel, dass die Wahl auf Asmussen fällt.