Hamburg. Das Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung sinkt. Deshalb sorgen immer mehr Menschen privat für das Alter vor. So legt in Hamburg jeder Arbeitnehmer im Schnitt 126 Euro im Monat für die private Rente zurück - und damit 8,2 Prozent seines Einkommens. Nach einer Studie der Universität St. Gallen, für die im Auftrag der Versicherung CosmosDirect bundesweit 3870 Menschen befragt wurden, liegt die Hansestadt damit im oberen Mittel, aber hinter München. Die Beschäftigten in der Isar-Stadt investieren 168 Euro pro Monat. In Bayern beträgt der Wert 150 Euro. Die Nordrhein-Westfalen legen neun Prozent ihres Einkommens fürs Alter auf die hohe Kante, das sind 139 Euro im Monat. Weniger als die Hamburger sparen die Schleswig-Holsteiner mit 121 und die Niedersachsen mit 113 Euro.

"Es ist nicht nur das Geld, was zählt. Altersvorsorge ist auch eine Gefühlssache", sagt Peter Maas vom Institut für Versicherungswirtschaft in St. Gallen. Und rein gefühlt geben sich die norddeutschen Länder gelassener als die süddeutschen. Im Süden sei die Einstellung zur Vorsorge deutlich positiver als im Norden. Auch beim Vergleich von West- zu Ostdeutschland gibt es Unterschiede. So liegen Sachsen-Anhalt mit 91 Euro und Mecklenburg-Vorpommern mit 86 Euro im Monat am unteren Ende der Vorsorgeskala.

Die genannten Euro-Beträge sind allerdings nur Durchschnittswerte. Denn laut dem Vorsorgereport investieren nur zwei von drei Deutschen überhaupt in eine private Rente. Demnach fühlt sich jeder Dritte der Aufgabe, fürs Alter ein Polster zu schaffen, nicht gewachsen. 52 Prozent der Befragten meinen, Vorsorge sei kompliziert. Und 23 Prozent geben sogar an, dass es sich in dieser unsicheren Zeit nicht lohne, Geld langfristig anzulegen.