Hannover/Hamburg. Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) hat sich durchgesetzt. Die Allianz der fünf Küstenländer beim Kampf gegen Piraten steht: Die norddeutschen Innenminister fordern den Einsatz von mehr Soldaten am Horn von Afrika und ein Gesamtkonzept unter Führung der deutschen Marine. "Es ist notwendig, ein deutliches Signal zu setzen", sagte Neumann (SPD) gestern im Anschluss an eine Konferenz in Hannover. Neumann hatte - wie berichtet - ein gemeinsames Vorgehen angeregt, um mehr Druck auf den Bund zu machen.

Auch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) setzte sich dafür ein, den vom Bundestag bewilligten Rahmen für die Mission Atalanta von 1400 Soldaten auszuschöpfen. Bisher seien nur 350 Soldaten im Einsatz, sagte er dem Abendblatt. Künftig sollten die Angehörigen der Marine nicht nur auf den Fregatten Dienst tun, sondern auch als Schutzteams an Bord gefährdeter Schiffe gehen.

Den Einsatz privater Sicherheitskräfte sehen einige Nordländer skeptisch. "Der Staat muss das Gewaltmonopol behalten", sagte Neumann dem Abendblatt. Die Bundesregierung will den Einsatz bewaffneter privater Sicherheitsteams an Bord ermöglichen, sagte Hans-Joachim Otto (FDP), der Maritime Koordinator der Bundesregierung, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".