San Francisco. Der neue Apple-Chef Tim Cook hat jetzt eine Million Gründe mehr, seinen Job gut zu machen. Der iPhone-Hersteller gewährte ihm als Antrittsbonus 1 000 000 Belegschaftsaktien. Zum aktuellen Preis hätte das Paket einen Wert von 383,6 Millionen Dollar (266 Millionen Euro). Allerdings dauert es noch Jahre, bis der 50 Jahre alte Manager die Papiere tatsächlich überschrieben bekommt: Die Hälfte wird 2016 fällig, der Rest erst 2021, wie aus einer Apple-Mitteilung an die Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Damit gibt Apple auch gleich das Signal: Cook ist gekommen, um zu bleiben.

Nicht nur Apple vertraut dem 50-jährigen Cook: Auch die Anleger haben die Zweifel nach dem Rücktritt des Chef-Visionärs Steve Jobs schnell abgelegt. Apple wurde am Freitag erneut zum wertvollsten Unternehmen der Welt vor dem Ölmulti ExxonMobil, die Aktie steht mit einem Kurs von 383,58 Dollar wieder deutlich höher als vor Jobs' Rückzug am Mittwoch.

Der Wert von Cooks Aktienpaket dürfte noch steigen: Analysten erwarten einen Anstieg der Aktie 2012 auf mindestens 500 Dollar. Anders als Cook, der bereits für das vergangene Jahr 58 Millionen Dollar einschließlich Aktienoptionen von Apple einstrich, hatte sich der Firmenmitbegründer Jobs mit einem Dollar Jahresgehalt begnügt. Allerdings hatte Jobs finanziell auch längst ausgesorgt: Das Magazin "Forbes" führt ihn mit einem Vermögen von 8,3 Milliarden Dollar auf Platz 110 der reichsten Menschen der Welt. Jobs hält Anteile an Apple und war durch den Verkauf seines Trickfilmstudios Pixar an Disney zum größten Einzelaktionär des Unterhaltungsriesen aufgestiegen.

Nach Karrierestationen beim Computerkonzern Compaq sowie unter anderem bei IBM ist Cook seit mehr als 13 Jahren bei Apple. Er war bisher für das Tagesgeschäft verantwortlich und vertrat Jobs schon mehrfach während dessen krankheitsbedingten Auszeiten. Dabei hatte Cook bewiesen, dass er den Laden schon als Ersatzspieler am Laufen halten kann: Im vorigen Quartal verkaufte Apple 20,3 Millionen iPhones, fast 9,3 Millionen iPads, 7,5 Millionen iPods und annähernd 4,0 Millionen Mac-Rechner. Cook wird u. a. zugeschrieben, die chronischen Probleme bei der Auslieferung von Apple-Produkten in den Griff bekommen zu haben. Insgesamt verdiente der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr 14 Milliarden Dollar.