Apple sei ein "magischer Ort", schrieb der neue Firmenchef Tim Cook in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Geradezu überirdisch dürfte allen Normalverdienern auch das Antrittsgeschenk des Unternehmens an den neuen Mann an der Spitze erscheinen: Bleibt er zehn Jahre lang an Bord, erhält er insgesamt eine Million Apple-Aktien, die heute fast 270 Millionen Euro wert sind.

Derartige Vereinbarungen sind in den USA zwar nicht ungewöhnlich, die Höhe des Geschenks lässt aber schon aufhorchen. Sie wirft ein Schlaglicht auf die Position, die Apple dank der Erfolge mit Produkten wie dem iPod, dem iPhone und dem iPad errungen hat: Die kalifornische Firma ist heute das an der Börse wertvollste Unternehmen der Welt, gerade hat man den Ölmulti ExxonMobil überholt.

Für manche langjährigen Mitglieder der Apple-Fangemeinde ist das eine Tatsache, die sie eher irritiert. Schließlich empfand sich der von ihnen geradezu kultisch verehrte Firmengründer Steve Jobs, dessen Charisma und Kreativität diesen beispiellosen Aufstieg erst möglich machte, in früheren Jahren als "Pirat", der etablierten Branchenriesen wie IBM oder Microsoft - dem Quasi-Monopolisten bei den PC-Betriebssystemen - frech die Stirn bot.

Inzwischen jedoch gerät Apple selbst immer wieder wegen der angeblich marktbeherrschenden Stellung beim Verkauf von digitalen Inhalten für seine Geräte ins Visier von Wettbewerbshütern. Das überaus großzügige Aktiengeschenk für Jobs' Nachfolger Cook ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass Apple längst ein Großkonzern wie viele andere geworden ist - zum Beispiel wie Microsoft.