Irgendwann im neuen Jahrtausend hatten die Erzieherin Andrea Bock und ihr Partner Uwe Sponnagel, ein Diplom-Pädagoge, den Wunsch nach neuen beruflichen Perspektiven. "Der Besuch einer kleinen Bonbonmanufaktur in Dänemark lenkte unsere Überlegungen in eine völlig neue Richtung: Die handwerkliche Herstellung von Bonbons vor den Augen der Kunden faszinierte uns auf Anhieb, und wir konnten uns vorstellen, damit gemeinsam unseren Lebensunterhalt zu verdienen", erzählt Sponnagel.

Die beiden eigneten sich das nötige Fachwissen an, entwickelten Rezepturen und legten einfach los. Ende November 2005 wurde ihr Bonscheladen in der Friedensallee in Ottensen eröffnet. Mittlerweile sind drei Mitarbeiter in dem Betrieb beschäftigt, ein vierter soll laut Sponnagel hinzukommen.

60 verschiedene Bonbonsorten bietet das Paar inzwischen an, über den eigenen Laden, über andere Händler in Deutschland sowie über den Onlineverkauf. "Wir haben auch viele Unternehmen in unserem Kundenkreis. Für sie stellen wir zum Beispiel Präsente für deren Kunden zusammen."

Stolze 5,20 Euro kostet ein 200-Gramm-Beutel selbst gemachter Bonbons in dem Laden. Doch die Kunden bezahlen dies offenbar gern, denn die Herstellung ist aufwendig und keine industrielle Massenproduktion. So werden zum Beispiel Fudge, also Sahne-Weichkaramelle, in einem Kupferkessel gekocht, der Zucker stammt aus zertifiziertem Anbau, genauso wie der Kakao. "Wir verwenden nur frische Biosahne", sagt Sponnagel. Aus dem Karamell werden Riegel gemacht, die Nüsse, Chili, Vanille oder Alkoholisches wie Cointreau enthalten.

"Wir können von unserem Laden leben", sagt Sponnagel. Sogar eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter war wegen des Erfolgs der Geschäftsidee schon möglich.