Immer der Nase nach. Die Manufaktur von Katharina Köster kann man nicht verfehlen. Der Duft von Hunderten von Gewürzen und Mischungen leitet den Besucher in das Unternehmen an der Geierstraße in Barmbek. Überall Dosen, in die die Mitarbeiter (vier Angestellte und bis zu acht Aushilfen) die wohlriechenden Aromen füllen. "Ein Großauftrag von einer Restaurantkette", sagt die 30-Jährige, die durch einen Schicksalsschlag zur Chefin wurde.

Vor acht Jahren gründete ihr Mann zusammen mit ihrer Mutter Bettina Matthaei 1001 Gewürze. Matthaei, die auch die Knetmännchen der Sesamstraße entworfen hat, war damals Kochbuchautorin. "Da kam die Idee auf, auch selbst Gewürze herzustellen", sagt Köster. Das Geschäft war erfolgreich. Doch 2005 starb ihr Mann plötzlich. Köster hängte ihren Redakteursjob an den Nagel und stieg in die Firma ein. Inzwischen hat sie in ihrer Datei 5000 Kunden aus Europa und vereinzelt auch aus Amerika, die Mischungen wie Weingewürze, Minze, Curry oder Steak- und Grillpfeffer bestellen. Hinzu kommen rund 120 Vertriebspartner wie Hotels und Einzelhändler. 320 000 Euro Umsatz hat die Manufaktur 2010 erwirtschaftet. "2009 waren es nur 250 000."

Die Produkte von 1001 Gewürze sind nicht billig. 35 Gramm Barbecue-Mix kosten in der Weichblechdose 5,50 Euro. "Wir kaufen auch nur hochwertige Gewürze ein", sagt die Chefin. Zudem wird nur auf Bestellung gemahlen oder gemischt, damit das Produkt auch lange frisch bleibt. Die Jury des in Hamburg vergebenen Förderpreises Gastrovision hat dies gewürdigt. "Wir wurden mit dem Förderpreis ausgezeichnet", so Köster. Angeboten werden ihre scharfen Produkte auch in der Manufaktur. Dort findet jeden Monat ein Gewürzseminar statt. Inzwischen bieten Mutter und Tochter sogar ab und an auf dem Kreuzfahrtschiff "MS Europa" Gewürz-Weiterbildungen an.