Hamburg. Die Commerzbank wird allen 50 000 Kunden ihres Immobiliendachfonds PMIA ein Umtauschangebot machen. Seit knapp einem Jahr kommen die Kunden nicht mehr an ihr Geld des geschlossenen Fonds. "Wir bieten den Kunden pro Anteilschein 43,38 Euro", sagte Michael Mandel, Bereichsvorstand der Commerzbank für Privatkunden, dem Abendblatt. Das seien 8,4 Prozent weniger als der letzte Anteilspreis. "Unter Berücksichtigung bisheriger Ausschüttungen gehen wir davon aus, dass die Kunden ohne Verlust aus dieser Anlage kommen", sagte Mandel. Das Umtauschangebot ist bis zum 15. September befristet. Die Kunden werden angeschrieben. Die Bank will den Fonds anschließend abwickeln. "Wir geben zusätzlich einen Besserungsschein aus", sagte Mandel. "Wenn die Auflösung mehr einbringt als bisher kalkuliert, erhalten die Kunden später noch eine Nachzahlung."

Der Fonds PMIA hatte der Bank viele negative Schlagzeilen eingebracht. Allein bei der Verbraucherzentrale Hamburg hatten sich 300 Kunden beschwert. "Fast allen wurde von der Bank geraten, ihren soliden Immobilienfonds Hausinvest zu verkaufen und in das neue Produkt einzusteigen", sagt Gabriele Schmitz von der Verbraucherzentrale Hamburg. Anwälte und Verbraucherschützer werfen der Bank systematische Falschberatung vor. "Das Umtauschangebot zeigt, unter welchem Druck die Commerzbank gestanden hat", sagt Schmitz.

Wie sich das Umtauschangebot für die Kunden rechnet, hängt vom Einstandspreis ab. Marion Drews aus Halstenbek, die ihren Fall im Abendblatt geschildert hatte, bezahlte 52,51 Euro pro Anteil. Trotz eines Verlustes von 17 Prozent werde sie wahrscheinlich das Angebot annehmen. "Ich bin froh, dass sich die Bank durch den öffentlichen Druck bewegt hat", sagte Drews. Auch der Hamburger Anwalt Peter Hahn hält das Angebot für "wirtschaftlich vertretbar, wenn auch bei Vergleichen bisher noch bessere Ergebnisse für die Kunden erreicht wurden".