Die Liebe zur Schifffahrt spürte er schon in der Kindheit. Als 13-Jähriger ging Heino Bade in den Ferien an Bord eines Küstenmotorschiffs von Verwandten, die wie er im Alten Land wohnen. Die Fahrten auf Elbe und Ostsee prägten sein Leben. "Bis heute fühle ich mich den Schiffen und den Menschen an der Küste verbunden", sagt der 55 Jahre alte Schiffbauexperte der IG Metall, der für die Zukunft der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss kämpft.

Aber auch maritime Leidenschaft geht manchmal Umwege. Bade begann seine Karriere als Postbeamter. Später besuchte er eine Abendschule und absolvierte in Oldenburg ein Studium zum Diplom-Pädagogen. Dort lernte er seine Frau Ute kennen, mit der er eine Tochter hat. Für die Werften setzt sich Bade seit 1991 ein. Zunächst ging es um das Schicksal Zehntausender Menschen der Schiffbauholding DMS der Ex-DDR, von denen viele nicht wussten, wie es nach dem Untergang des ostdeutschen Staates weitergehen sollte. "Wir haben nach Jobs gesucht, Existenzgründern Mut gemacht und 25 Millionen Mark für Qualifizierungen eingesetzt."

Inzwischen kennt Bade nicht nur jede deutsche Werft, sondern auch die Konkurrenz in Asien. In Hamburg ist er Vize-Aufsichtsratschef der Schiffbauholding von ThyssenKrupp, zu der Blohm + Voss zählt. Sein Wunsch für die Werft? "Ein guter Investor, damit die Menschen auch in 20 Jahren noch Arbeit haben."