Dank weltweit guter Autokonjunktur kann Volkswagen hohe Gewinne einstreichen, doch der Aktienkurs fällt dennoch um vier Prozent.

Wolfsburg. Die weltweit gute Autokonjunktur hat Volkswagen im ersten Halbjahr hohe Gewinne beschert. Unterm Strich verdiente Europas größter Autobauer von Januar bis Juni knapp 6,5 Milliarden Euro, nach 1,9 Milliarden im Vergleichszeitraum. Der Umsatz stieg um 25,8 Prozent auf 77,8 Milliarden, teilte der Konzern mit. In der ersten Jahreshälfte setzte VW mehr als vier Millionen Autos ab, 14,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.

Im Gesamtjahr will Volkswagen die Acht-Millionen-Marke beim Verkauf knacken und damit zum bisherigen Spitzenduo von Toyota und General Motors aufschließen. Für das zweite Halbjahr sieht der VW-Vorstand zwar Risiken, dennoch geht er davon aus, dass Umsatz und operatives Ergebnis deutlich über dem Vorjahr liegen werden. VW-Chef Martin Winterkorn bekräftigte: "Volkswagen ist robust genug, um auf der Überholspur bleiben zu können." Die anhaltend hohe Nachfrage in strategisch wichtigen Märkten gebe dem Konzern Rückenwind.

An der Börse kamen die Zahlen der Wolfsburger nicht gut an: Die VW-Aktien gaben gestern 4,17 Prozent nach und waren damit zweitgrößter Verlierer im Leitindex DAX. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Schließlich hatte die Vorzugsaktie in den vergangenen zwölf Monaten ein sattes Kursplus von fast 80 Prozent hingelegt. "Insgesamt sind es ganz gute Zahlen, die den Erwartungen entsprechen", sagte Metzler-Analyst Jürgen Pieper, "aber auch nicht mehr."