Hamburger Kette hat schon 160 Stellen abgebaut. Praktiker in roten Zahlen

Hamburg. Große Verluste und eine nicht funktionierende Strategie: Angesichts einer tiefen Krise beim Mutterkonzern Praktiker wächst in der Hamburger Baumarktkette Max Bahr die Sorge um die Beschäftigten. "Der Abbau von Arbeitsplätzen ist immer das Erste, was der Konzernleitung einfällt, wenn gespart werden muss", sagte der Betriebsratsvorsitzende von Max Bahr, Ulli Kruse, dem Abendblatt. Schon in diesem Frühjahr habe das Unternehmen aus Kostengründen verstärkt Leiharbeiter eingesetzt, was zum Abbau von Vollzeitstellen geführt habe. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Max-Bahr-Mitarbeiter im ersten Halbjahr 2011 um 160 auf 2915. Im Gesamtkonzern ging die Zahl der Beschäftigten um 1416 auf 20 446 zurück.

Nach den Worten von Praktiker-Sprecher Harald Günter ist es nicht auszuschließen, dass es auch in Zukunft zu weiteren Stellenstreichungen kommt. Praktiker hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen Verlust von gut 307 Millionen Euro eingefahren. Der Umsatz ging um fast acht Prozent auf 957 Millionen Euro zurück. Mit der neuen Strategie "Praktiker 2013" hat sich das Unternehmen von seinen ruinösen "20 Prozent auf alles"-Rabattaktionen verabschiedet und setzt nun mehr auf Qualität und Beratung. Das Konzept wird von Kunden aber noch nicht angenommen.