Es ist nicht das erste Mal, dass Menschen ihre Fahrlässigkeit beim Umgang mit Geld bitter büßen müssen. Und die Commerzbank schreibt mit dem Verkauf der Anteile am Immobiliendachfonds Premium Management Immobilien-Anlagen sicher nicht das letzte Kapitel bei diesen Lehrstücken. Stets stehen bei den Skandalen zwei Themen im Mittelpunkt: zum einen die Fahrlässigkeit, mit der die Kunden mit für sie lebenswichtigen großen Summen umgehen. Zum anderen der Druck der Geldinstitute, deren Mitarbeiter neue Provisionen verdienen wollen.

Kunden müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass Bankangestellte nicht immer vertrauenswürdige Partner sind, die nur das Beste für sie wollen. Auch sie müssen verkaufen, müssen Umsätze bringen. Dieser Druck verleitet offenbar dazu, Risiken auf Kosten der Kunden einzugehen. Rutscht das Produkt ins Minus, ist die Provision schließlich längst bezahlt.

Dass bei der Commerzbank vor allem am Telefon beraten und vor allem ältere Menschen zur Neuordnung ihrer Gelder überredet wurden, wirft kein gutes Licht auf das Institut. Ihm ist zumindest vorzuwerfen, nicht genug über die Risiken von Fonds aufgeklärt zu haben.

Ohne eine genaue Erklärung aber hätte auch kein Kunde eine Entscheidung treffen dürfen. Wer nicht weiß, was er tut, liefert sich Dritten aus, die eigene Interessen verfolgen. Eine gefährliche Situation, nicht nur wenn es um Geld geht. Die Lehre aus der Lehman-Pleite ist, nie wieder Finanzgeschäfte zu tätigen, die man nicht verstanden hat. Wer es dennoch tut, darf sich nicht wundern, wenn er teures Lehrgeld bezahlen muss.