Auf dem afrikanischen Kontinent ist der Südsudan der 54. Staat. Am 9. Juli dieses Jahres erklärte sich das Land nach einem fünf Jahrzehnte langen Bürgerkrieg mit dem Norden für unabhängig. Der Staat, der an die Republik Kongo und an Äthiopien grenzt, ist größer als Deutschland, hat mit 8,3 Millionen nur ein Zehntel der Einwohner der Bundesrepublik.

Trotz großer Ölvorkommen in dem Land ist der Großteil der Bevölkerung bitterarm und lebt nach wie vor in traditionellen Lehmhütten. Mit der weltweit höchsten Müttersterblichkeit und einer Analphabetenrate unter Frauen von mehr als 80 Prozent befindet sich der Staat am untersten Ende der Entwicklungsskala. Ausländische Investitionen waren bislang fast ausschließlich auf die Hauptstadt Juba konzentriert.

Konflikte mit dem Nordsudan gibt es nach wie vor über den genauen Grenzverlauf zwischen den beiden Staaten auf dem Kontinent. Erst kürzlich besetzte der Norden die ölreiche Grenzregion Abyei und trieb dort geschätzt Zehntausende Zivilisten in die Flucht.