Seinem dünnen Geldbeutel hat Jörgen Vogt seine dritte Liebe zu verdanken. Mitte der 90er-Jahre wollte er zum Surfen - der zweiten Liebe des Sechstplatzierten der deutschen Meisterschaften - nach Hawaii auf die Insel Maui. "Im Reisebüro haben sie gedacht, ich hab sie nicht mehr alle", sagt der 40-Jährige lächelnd. Für den damaligen Studenten war nur Südafrika drin. Ein Urlaub mit Langzeitwirkung. Der Kontinent lässt ihn seitdem nicht mehr los.

Nach dem Jura-Examen gründete er 1998 im Kap-Staat eine Personalvermittlung und lebte dort bis zum Jahr 2000. Anschließend ging er nach Hamburg zurück, um beim Afrika-Verein zu arbeiten. Seit 2006 ist er nun Geschäftsführer von FahnenFleck. Die Firma ist seit Jahrzehnten auf dem Schwarzen Kontinent aktiv. Derzeit möchte Vogt den neuen Staat Südsudan mit der Landesflagge ausstatten. Mindestens zweimal pro Jahr führt ihn der Beruf nach Afrika - und zu vielen Freunden. "Menschlich bin ich nie enttäuscht worden", sagt Vogt, "das sind treue Seelen."

Auch er selbst ist eine treue Seele. In der Schule lernte er vor 21 Jahren seine heutige Ehefrau Melanie, 38, kennen - die Liebe Nummer eins. Mit den zwei Söhnen Anton, 6, und Leon, 3, leben die Vogts in Hoheluft.