Hamburg. Der Vorstoß von Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss notfalls mit Krediten und Bürgschaften zu helfen, stößt auch bei der Opposition auf Zustimmung. "Eine Absicherung der Werft für den Fall, dass der Verkauf an Abu Dhabi Mar schwierig werden könnte, halte ich für richtig", sagte der Maritime Koordinator der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Olaf Ohlsen, dem Abendblatt. Schließlich seien bei dem Unternehmen 1400 Menschen beschäftigt. "Wir können die Dinge bei Blohm + Voss nicht laufen lassen", sagte Joachim Bischoff, der wirtschaftspolitische Sprecher der Linken. Auch die Grünen unterstützen den Kurs von Horch. Bedenken gibt es nur in der FDP. "Wir sind zwar dafür, dass die Stadt der Werft zur Seite tritt", sagte der Vizefraktionsvorsitzende Thomas-Sönke Kluth. Die FDP sei aber immer "zurückhaltend", wenn öffentliche Mittel für Firmen eingesetzt werden sollten.

Klar ist: Sollte die Stadt für Blohm + Voss Bürgschaften bereitstellen, wird die Verhandlungen darüber nicht Horch, sondern Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) führen. Damit reagiert Horch darauf, dass er drei Jahre lang bis zu seinem Rücktritt als Handelskammer-Präses im Januar 2011 als Manager für die Werft gearbeitet hat. "Ich habe damals auf alle Zuwendungen einschließlich Abfindung und Dienstwagen verzichtet und erhalte keine weiteren Zahlungen von Blohm + Voss für meine Dienstzeit", sagte Horch. "Alles wurde auf null gestellt."