Bundesbank-Chef versichert: Der Euro würde auch eine Pleite Griechenlands überstehen

Frankfurt/Hamburg. Die Notenbanken der Euro-Zone wollen die Rettung Griechenlands nicht weiter finanzieren. Es sei allein Sache der Politik, weiteres Geld für Athen zu bewilligen, schrieb der neue Bundesbankpräsident Jens Weidmann in einem Beitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Wenn Griechenland seine Reformversprechen nicht halte, entfalle die Basis für Hilfe. Dies zu entscheiden sei Sache der Parlamente, nicht der Notenbanken. Das Euro-System würde aber auch eine Staatspleite Griechenlands überstehen.

In Brüssel ging gestern Abend ein Treffen der Finanzminister des Euro-Gebiets ergebnislos zu Ende. Auf die zunächst geplante gemeinsame Erklärung, die zur Beruhigung der äußerst nervösen Finanzmärkte gedacht war, wurde verzichtet. Die Beratungen sollen am Sonntag fortgesetzt werden. Als sicher gilt aber, dass bis zum Monatsende ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von rund 90 Milliarden Euro für die Griechen geschnürt werden soll.

Unterdessen wächst die Kritik an den Rating-Agenturen, die die Bonität der Staaten bewerten. Eine von ihnen hatte Griechenland die weltweit schlechteste Note für die Kreditwürdigkeit gegeben. Zudem stellen die Agenturen die Beteiligung der Banken an den Risiken des Rettungspakets infrage.