London. Die Folgekosten für die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko belasten bei BP auch das erste Quartal. Höhere Ausgaben sowie eine geringere Produktion durch die Explosion der Bohrplattform "Deepwater Horizon" vor rund einem Jahr machten die für BP positiven Effekte steigender Ölpreise zunichte, teilte der britische Konzern gestern mit. BP nannte als erster großer Ölkonzern seine Zahlen zum ersten Quartal. ExxonMobil und Royal Dutch Shell folgen heute. Dort rechnen Experten mit hohen Gewinnen.

Bei BP sank der Nettogewinn vor Bestandswertveränderungen in den ersten drei Monaten 2011 um zwei Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Die Ölkatastrophe hatte den Briten schon die Bilanz 2010 verhagelt. Nach dem Plattformuntergang im Golf von Mexiko floss 87 Tage lang ungehindert Öl ins Meer und richtete an Flora, Fauna, in der Fischwirtschaft und im Tourismus große Schäden an.

BP legte wegen der Katastrophe nochmals 400 Millionen Dollar zurück. Um die Kosten decken zu können, verkaufte der Konzern auch Ölfelder, weshalb die Produktion im Vergleich zum Vorjahresquartal um elf Prozent sank. Die Gesamtkosten der Ölpest stiegen inzwischen auf insgesamt 41,3 Milliarden Dollar. Obwohl BP dies ausschließt, könnte die Summe durch Straf- und Schadenersatzzahlungen noch weiter steigen.