In einem Untersuchungsbericht wiesen US-Behörden dem Konzern die Hauptschuld an der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko zu.

Washington. Knapp eineinhalb Jahre nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko haben US-Behörden dem britischen Konzern BP in einem Untersuchungsbericht die Hauptschuld an der Katastrophe zugewiesen. Aber auch andere, wie das Schweizer Unternehmen Transocean und die US-Firma Halliburton, seien mitverantwortlich, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Report der Küstenwache und der für die Überwachung der Ozean-Energiegewinnung zuständigen Behörde (BOEMRE).

Wie in vorausgegangenen Berichten anderer Stellen und Gruppen wird die fehlerhafte Versiegelung des Bohrlochs mit Zement als Hauptursache für die Explosion der Ölplattform „Deepwater Horizon“ am 20. April 2010 bezeichnet. BP hatte die Plattform von Transocean geleast, Halliburton führte die Zementarbeiten durch.

+++ Leck an Ölpipeline im Golf von Mexiko +++

Bei der Explosion waren elf Arbeiter ums Leben gekommen, und danach flossen 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer. Erst im August vergangenen Jahres konnte die Quelle in 1500 Metern Tiefe geschlossen werden.

In dem jüngsten Untersuchungsbericht wird BP eine Reihe von Entscheidungen angelastet, die das Zementieren komplizierter und riskanter gemacht und möglicherweise zum Versagen des Siegels beigetragen haben sollen. So habe der Ölriese etwa beschlossen, nur eine einzelne Zementbarriere zu benutzen. Transocean sei nicht über die Entscheidungen und die erhöhten Risiken informiert worden.

Wird in dem Bericht auch anderen Unternehmen eine Mitschuld gegeben, so verweisen die Autoren doch darauf, dass BP als Betreiber die ausschlaggebende Rolle zukam.