Hamburg. Es ist einer der größten Hacker-Angriffe der Geschichte: Persönliche Daten von 77 Millionen Nutzern der Spielekonsole Playstation sind nach Angaben des japanischen Konzerns Sony gestohlen worden. Betroffen seien Kunden der beliebten Plattform Playstation Network, mit der die Nutzer auch Spiele im Internet kaufen und online gegeneinander antreten können. Eine "illegale und nicht autorisierte Person" habe sich Zugriff zu Namen, Anschriften, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten, User-Namen, Passwörtern, Login-Details und weiteren sensiblen Daten verschafft, teilte Sony mit.

Zwar gebe es keine Hinweise, dass auch Kreditkartendaten gestohlen worden seien, teilte der Elektronikriese mit. Dies sei aber nicht auszuschließen. Spieler sollten ihre Konten beobachten. Die betroffenen Kunden sitzen in 59 Ländern - wie viele in Deutschland geschädigt sein können, ist unklar.

Nachdem das Problem bereits einige Tage untersucht worden war, hatte der Konzern am 19. April die entsprechenden Seiten im Internet gesperrt. Der Datenschutzbeauftragte in Hamburg, Johannes Caspar, kritisierte Sony scharf. "Das Unternehmen hätte sofort nach Bekanntwerden des Datenlecks informieren müssen", sagte Caspar dem Abendblatt. "Dies ist nach dem Bundesdatenschutzgesetz so vorgesehen und müsste auch im internationalen Maßstab gelten, damit die Betroffenen Vorsorge gegen einen Missbrauch ihrer Daten treffen können."