Hacker-Skandale zeigen die Risiken des Internets auf.

Apple speichert Bewegungsprofile von iPhone- und iPad-Nutzern dauerhaft auf den Geräten und erklärt dies jetzt mit einem Programmierfehler, Sony lässt sich die persönlichen Daten von 77 Millionen Kunden stehlen. Der Umgang von Unternehmen mit sensiblen Informationen ist grob fahrlässig. Dabei scheint es, als seien Datenskandale der Preis, den wir für die Annehmlichkeiten, die eine nahezu total vernetzte Welt bietet, zahlen müssen. Mit wenigen Klicks, sogar vom Strand aus, kann man Produkte bestellen, Flüge buchen oder Bankgeschäfte tätigen. International agierende Konzerne können ihre Beschäftigten auf verschiedenen Kontinenten - und damit rund um die Uhr - an gemeinsamen Projekten arbeiten lassen.

Doch immer deutlicher zeigt sich, dass all dies nicht ohne Risiken ist. Und ganz offensichtlich tun Firmen bislang noch zu wenig für den Schutz von Daten. Es wirkt jedenfalls nicht beruhigend, dass mit Apple und Sony ausgerechnet zwei führende Technologiekonzerne in die Schlagzeilen geraten sind. Erst recht beunruhigend ist der Gedanke an neue Anwendungen, die sich allmählich ausbreiten: Bezahlen per Handy, mobile Übertragung medizinischer Daten, Online-Wahlen. Verbesserte Techniken zum Schutz von Daten müssen dringend entwickelt werden. Vor allem aber muss sich in den Unternehmen endlich die Erkenntnis durchsetzen, dass auf diesem Gebiet nicht geschlampt werden darf.

Doch auch wir, die Nutzer, müssen uns Fragen stellen. Gehen nicht auch wir zu leichtfertig mit unseren Daten um? Sind wir nicht aus reiner Bequemlichkeit bereit, in Bildschirmmasken bedenkenlos brisante Informationen einzutippen - und würden wir uns nicht empört dagegen wehren, wenn der Staat solche Angaben von uns verlangte? Auf dieses widersprüchliche Verhalten weisen auch Datenschützer immer wieder hin.

Offensichtlich hat das Nachdenken über den sinnvollen Umgang mit Daten und über die Gefahren der nahezu grenzenlosen Vernetzung nicht mit der rasanten technischen Entwicklung Schritt gehalten. Das sich dies rächen könnte, wird deutlich, wenn man sieht, wie weit allein schon findige Computerfreaks mit krimineller Energie kommen. Was mögen dann erst staatlich gelenkte Hacker - etwa aus China - alles ausrichten können? Industriespionage gehört noch zu den harmloseren Dingen, die man sich in dieser Hinsicht ausmalen kann.