Im Zuge seines Sanierungsprogramms könnte Opel zahlreiche Beschäftigte entlassen. Darauf drängt die Opel-Mutter General-Motors.

Bochum. Opel kommt beim Jobabbau in seinem Bochumer Werk nicht voran und erhöht daher den Druck auf die Belegschaft. Der Autobauer könnte im Zuge seines Sanierungsprogramms dort 1200 Beschäftigte entlassen. Darauf dränge die Opel-Mutter General Motors (GM), weil nicht genug Mitarbeiter freiwillig ihre Stelle aufgegeben hätten, sagte der Bochumer Betriebsrat-Chef Rainer Einenkel der "Rheinischen Post". Ein Firmenssprecher bestätigte, dass betriebsbedingte Kündigungen inzwischen eine "Option" seien.

Die geplanten Stellenstreichungen in Bochum sind Teil des Sanierungsplans für Opel. Der Autobauer war im Herbst 2008 zusammen mit seinem US-Mutterkonzern General Motors (GM) in eine schwere wirtschaftliche Krise geraten und wird derzeit saniert. Insgesamt 8300 Stellen sollen bei Opel in Europa gekürzt werden, 3900 davon in Deutschland. Den Plänen zufolge sollten in Bochum 1800 Stellen wegfallen - vorrangig durch normale Fluktuation, das freiwilliges Ausscheiden von Beschäftigten oder den Wechsel in die Zentrale in Rüsselsheim.

Wie die Zeitung unter Berufung auf Betriebsratschef Einenkel berichtete, ging dieser Plan aber nicht auf. Nur 600 Jobs hätten auf diese Weise abgebaut werden können. Deshalb habe das Unternehmen den pauschalen Plan entwickelt, weitere 1200 Bochumer Beschäftigten zu kündigen. "Die haben von mir ernsthaft verlangt, dass ich den Kündigungen erst einmal zustimmen soll", sagte Einenkel der Zeitung. Erst anschließend habe das Unternehmen mit dem Betriebrat noch einmal darüber verhandeln wollen, "ob es wirklich so viele werden müssen".