Hamburg. Die weltgrößte Linienreederei Maersk aus Dänemark steht nach Informationen aus der Schifffahrtsbranche vor der Einführung einer neuen Klasse von Großcontainerschiffen. Die Ankündigung werde in den kommenden Tagen erfolgen, erfuhr das Abendblatt. Die Frachter dürften eine Tragfähigkeit von je 18 000 Containereinheiten (TEU) haben, hieß es. Damit wären sie die mit Abstand größten Frachtschiffe. Maersk in Kopenhagen bestätigte diese Angaben gestern nicht.

Den Brancheninformationen zufolge wird die erste Serie der neuartigen Containerriesen von der südkoreanischen Daewoo-Werft gebaut, der drittgrößten Schiffswerft der Welt. Maersk bricht damit den eigenen Rekord: Die 2006 in Fahrt gesetzte "Emma Maersk" und ihre sieben Schwesterschiffe können maximal je rund 15 000 TEU aufnehmen. Eine Reihe von Reedereien hat in jüngerer Zeit Schiffe mit neuartigem Design aus Südkorea eingeführt, die über je 14 000 TEU Kapazität verfügen.

Neue 18 000-TEU-Schiffe mit einer Länge von rund 400 Metern und mehr als 50 Meter Breite hätten erhebliche Auswirkungen auf die Containerschifffahrt. Je größer die Schiffe im Verkehr zwischen den Kontinenten sind, desto wirtschaftlicher fahren sie. Die Neueinführung von Maersk würde andere Reedereien speziell auf den Asienverkehren zwingen, nachzuziehen. Auch die Terminalbetreiber in den Häfen wären betroffen, weil die neuen Großschiffe an die Kapazitätsgrenze der Containerverladebrücken reichen dürften.