HHLA legt stark zu. Hafen wächst aber langsamer als in Rotterdam und Antwerpen

Hamburg. Im Hamburger Hafen sind im vergangenen Jahr mindestens 7,7 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen worden. Das geht aus den Ergebnissen der drei größten Containerumschlagfirmen in Hamburg hervor. Nachdem bei Eurogate ein Minus von 0,9 Prozent auf knapp 2,12 Millionen TEU zu Buche schlägt und die Buss-Gruppe um fünf Prozent auf 61 054 TEU zulegte, erreichte die Hamburger Hafen und Lagerhaus AG (HHLA) als größter Anbieter ein Plus von 19 Prozent. Das Ergebnis der HHLA beträgt 5,8 Millionen TEU, von denen einige 100 000 TEU auf dem HHLA-Terminal in Odessa verladen sein dürften. Das Hafen Hamburg Marketing will am Montag Zahlen für 2010 vorlegen.

"Ein Plus um gut zehn Prozent ist ein gutes Ergebnis für den Hafen, auch wenn zum Jahresende die Dynamik im Umschlag ausgehend von China etwas stärker nachgelassen hat als gewöhnlich", sagte Burkhard Lemper, Direktor beim Bremer Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Allerdings haben die Häfen Rotterdam und Antwerpen 2010 stärker zugelegt als Hamburg. So stieg der Containerumschlag in Rotterdam um 14 Prozent auf 11,1 Millionen TEU und in Antwerpen um 15,9 Prozent auf knapp 8,5 Millionen TEU. In Bremerhaven wurden 7,4 Prozent mehr Boxen verladen.

Mit ihrem Plus liegt die HHLA nun über den Zuwächsen in den drei anderen Häfen und gewinnt damit Marktanteile zurück. "Das Geschäftsjahr verlief für die HHLA sehr erfreulich", sagte HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters.

Die HHLA profitiert davon, dass neue Containerlinien den Hafen ansteuern und Zubringerdienste, die Hamburg zuvor den Rücken gekehrt hatten, zurückgewonnen wurden. So lassen seit August die Großreedereien Maersk aus Dänemark und die französische CGM/CMA einen neuen Dienst zwischen Europa und Asien am HHLA-Terminal Burchardkai abfertigen. Die dabei eingesetzten Frachter gehören zu den größten der Welt. Auch der Hinterlandverkehr, bei dem die HHLA Container mit Zügen nach Osteuropa weitertransportiert, lief gut. Die Tochter Intermodal steigerte die Zahl der transportierten Boxen um 13 Prozent auf 1,7 Millionen. Dabei seien die Rekordwerte von 2008 oftmals wieder erreicht und teils übertroffen worden, so die HHLA.

Der Umsatz des Konzerns stieg von 991 Millionen Euro auf 1,073 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich von 160 auf 192 Millionen Euro. Im Kerngeschäft der HHLA, der Hafenlogistik, lag der Umsatz bei 1,044 Milliarden Euro (Vorjahr: 963 Millionen Euro) und das Betriebsergebnis bei 179 Millionen (Vorjahr: 148) Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen werden am 31. März veröffentlicht.