Wenn ein Firmenchef behauptet, seine Familie stehe an erster Stelle, ist Misstrauen angebracht. Wenn Dag Lübke so etwas sagt, muss man ihm glauben. Schließlich hat der 39 Jahre alte Gründer und Geschäftsführer des Möbelladens Wohngeschwister im Schanzenviertel sein ganzes Leben mit und für die Familie gearbeitet.

Schon als Schüler jobbte er im Geschäft seines Vaters, der Firma Schaumstoff Lübke am Fischmarkt. Ebenso wie seine großen Geschwister Anke, Birgit und Carsten stieg er nach dem Schulabschluss in den Laden ein. "Für uns war immer klar, dass wir da mitarbeiten", sagt Dag Lübke. Als der Vater den Betrieb 2005 schloss, machten sich die Kinder selbstständig. Gemeinsam natürlich. Dag baute mit Carsten Lübke drei Möbelläden auf, die Schwestern produzieren unter dem alten Markennamen Polster und beliefern ihre Brüder. Es hat sich gelohnt. Ihre Firmen wachsen gegen den Branchentrend.

Die Familie bestimmt Lübkes Leben nicht nur beruflich, sondern auch im Privaten: Der Nachwuchs wird traditionell in alphabetischer Reihenfolge benannt. Anke machte den Anfang, bis zum Buchstaben L haben sich die Lübkes schon fortgepflanzt. "Das Kind mit dem Z-Namen kommt vielleicht im Jahr 2030", scherzt Dag Lübke. Momentan gehören seine Töchter Janouk, 6, und Lisou, 2, die er mit Lebensgefährtin Caroline hat, aber noch zu den jüngsten Familienmitgliedern.