Hamburg. Die amerikanischen Streitkräfte arbeiten an einem ambitionierten Ziel: Bis zum Jahr 2012 sollen sämtliche Flugzeuge der US-Luftwaffe tauglich für die Verbrennung von Biokraftstoffen sein, ob Kampfjets oder Transportmaschinen. Bereits 2016 soll die Hälfte des Kraftstoffverbrauchs für die US Air Force und die fliegenden Verbände der anderen Teilstreitkräfte aus nicht fossilen Quellen stammen.

Das Ziel "Weg vom Öl" verfolgen die Strategen im Verteidigungsministerium Pentagon allerdings nicht vordringlich wegen des Umweltschutzes. Die USA wollen ihre Streitkräfte in den kommenden Jahren möglichst unabhängig von ausländischen Rohölquellen machen. Denn die geostrategischen Spannungen beim Ringen um den Ölnachschub werden zunehmen, je mehr aufstrebende Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien Öl verbrauchen. Das zeigt auch der Ölpreis, der Mitte 2008 bei fast 150 Dollar je Fass (159 Liter) stand und der nach der Weltwirtschaftskrise nun wieder annähernd 100 Dollar erreicht hat. Obendrein liegen die wichtigsten Ölvorräte in der Krisenregion des Persischen Golfs.

2010 absolvierte die US-Luftwaffe erfolgreich Testflüge mit Biosprit. Getankt wurden Mischungen aus tierischen Fetten und Pflanzenölen. "Überhaupt kein Probleme", meldete ein Pilot nach den Erprobungen mit einem Kampfjet A-10C Thunderbolt.