München. Im Jahr 2008 wurde er bei der Landesbank gefeuert. Jetzt ist der ehemalige BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky in München verhaftet worden. Der Manager geriet wegen der ungeklärten Herkunft eines 50-Millionen-Dollar-Vermögens in das Visier der Staatsanwaltschaft, die wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung ermittelt. Das Geld stamme nach ersten Ermittlungen aus einem Geschäft mit Anteilen an der Formel 1, teilte die Behörde mit.

Gribkowsky war 2006 im Vorstand der Landesbank für den Verkauf von Anteilen an einer Dachgesellschaft der Formel 1 zuständig. Diese Anteile hatte die Bank vom Medienunternehmer Leo Kirch übernommen, nachdem dessen Firmengruppe in die Pleite geschlittert war und er die Kredite nicht mehr bedienen konnte, mit denen er sein Formel-1-Engagement finanziert hatte. Der Weiterverkauf durch die BayernLB sei erfolgt, ohne dass eine eigene aktuelle Bewertung der Anteile durchgeführt worden sei, so die Ermittler. "Für sein Entgegenkommen erhielt der Beschuldigte nach den bisherigen Ermittlungen, getarnt über zwei Beraterverträge, insgesamt 50 Millionen Dollar" (38 Millionen Euro), heißt es in der Mitteilung der Behörde. Das Geld sei an Firmen in Österreich, die Gribkowsky eigens dazu gegründet habe, gezahlt worden. Zudem soll der Banker den Betrag in Deutschland nicht versteuert haben. Dadurch seien Steuern in Millionenhöhe hinterzogen worden.