Versorger belasten Kunden mit zwei Milliarden Euro, kritisieren die Grünen

Hamburg. Die deutschen Stromversorger stellen ihren Kunden im kommenden Jahr zwei Milliarden Euro zu viel in Rechnung. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen, die dem Abendblatt vorliegt.

Viele Energielieferanten werden ihre Preise 2011 deutlich anheben. Die Unternehmen begründen dies damit, dass sie per Gesetz verpflichtet sind, künftig 1,5 Cent mehr pro Kilowattstunde für den Ausbau von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie abzuführen. Fazit der Studie für die Grünen: Trotz dieser Kostensteigerungen müssten die Strompreise nicht angehoben werden, wenn die Konzerne Entlastungen aus den vergangenen Jahren an die Kunden weitergeben würden. "Die Großhandelspreise für Strom sind seit 2008 um 30 bis 40 Prozent abgesackt", sagte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle dem Abendblatt. Die Versorger erhöhten die Preise, um "ihre Gewinne zu halten oder zu steigern".

Vattenfall, das in Hamburg mehr als 80 Prozent aller Haushalte versorgt, hat eine Erhöhung um 9,9 Prozent angekündigt. Das bedeutet für einen Durchschnittshaushalt 50 Euro Mehrkosten pro Jahr. "Wir geben nur die höheren Kosten weiter. An unserer Gewinnmarge ändert sich nichts", sagte ein Vattenfall-Sprecher dem Abendblatt.