Dublin/Lissabon. Die Furcht, dass auch die Iberische Halbinsel in den Strudel der Irland-Krise gerät, wird immer größer. Viele Finanzanalysten glauben, dass sich Portugal als nächstes Land unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss. So stiegen gestern die Zinsen für portugiesische Staatsanleihen mit einer zehnjährigen Laufzeit auf sieben Prozent. Auch die Risikoaufschläge für portugiesische und spanische Staatsanleihen verteuerten sich deutlich. Hunderttausende Portugiesen legten bei einem Generalstreik gegen die Sparmaßnahmen der Regierung fast das gesamte öffentliche Leben lahm. Auch in anderen EU-Ländern wächst die Wut. In Griechenland kam der gesamte Fährverkehr zum Erliegen, weil die Seeleute gegen Athens Sparkurs protestierten.

In Irland stellte Premier Brian Cowen gestern ein Sparpaket für sein Land in Höhe von 15 Milliarden Euro vor. So sollen unter anderem 25 000 Stellen im öffentlichen Dienst wegfallen, der Mindestlohn und die Pensionen sinken.