Zum 1. Januar 2011 führt Estland mit seinen 1,4 Millionen Einwohnern den Euro ein, als 17. Land der Euro-Zone und als erste ehemalige Teilrepublik der früheren Sowjetunion.

Im Jahr 1991 hatte das Land nach fast 50 Jahren Sowjetsozialismus seine Unabhängigkeit wiedererlangt. Seitdem baute Estland eine der modernsten und transparentesten öffentlichen Verwaltungen in Europa auf. Die Nutzung von Internet und Mobiltelefonie wurde massiv gefördert.

Diese modernen Kommunikationsmittel nutzen die weitaus meisten Esten nutzen. So sind etwa alle estnischen Schulen über das Internet miteinander vernetzt. Der Zugang der Bürger zum Netz ist gesetzlich verbrieft.

In der Wirtschaftspolitik betrieb das Land seit seiner Unabhängigkeit zumeist einen rigiden Sparkurs. Mit in diesem Jahr wohl 9,6 Prozent Staatsdefizit vom Bruttoinlandsprodukt (BIP) weist das Land die niedrigste Verschuldung in der EU aus.

Das Haushaltsdefizit wird 2010 bei vermutlich 2,4 Prozent liegen. Zum Vergleich: Deutschlands Schulden betragen 75,4 Prozent des BIP, das Haushaltsdefizit 2010 voraussichtlich vier Prozent.

Die Arbeitslosenquote , die in der Weltwirtschaftskrise fast 20 Prozent erreicht hatte, liegt in Estland derzeit noch bei rund elf Prozent. Die Wirtschaft wächst wieder.