"Er lebt in der Zukunft. Doch heute ist er hier bei uns", sagen die Moderatoren in Köln, Istanbul oder Zürich, wenn der Mann mit dem schwarzen Haar und den lebhaften Gesten einen seiner Vorträge beginnt. Nils Müller arbeitet in einer Branche, deren Hochburg mittlerweile Hamburg ist: Müller ist Trendforscher. Er weiß schon heute, wie wir morgen leben werden. Wie wir Zeitung lesen, was wir konsumieren, wie der demografische Wandel die Welt verändern wird. "Ich bin extrem risikobereit, nicht nur in unternehmerischer Hinsicht, sondern auch in meinen Gedanken", beschreibt der Hamburger sein Innenleben.

Diese Eigenschaft und das Talent, das für andere noch Unvorstellbare in einfachen Worten auszudrücken, haben den ehemaligen IBM-Manager früh bewogen, sein Trendbüro Trendone in Altona zu gründen. Auch wenn etliche seiner Zukunftsvisionen die Medien betreffen, die Digitalisierung der Welt - zu Hause in Blankenese sucht der 35-Jährige die Ruhe: "Ich habe dort keinen Fernseher und keinen Computer. Ich brauche diesen Gegenpol. In der Woche anspannen, am Wochenende ausspannen, wie bei einem Muskel."

Seine Zukunft aber, und für diese Vision muss man kein Trendforscher sein, dürfte etwas weniger entspannt aussehen: Der Unternehmer, der mit einer Psychologin verheiratet ist, wünscht sich eine Familie "mit sechs, sieben Kindern".