So richtig rund läuft der Morgen für ihn erst nach dem Genuss eines Rühreis: selbst in die Pfanne gehauen und mit einem Schuss Maggi gewürzt. Dazu zwei Tassen Kaffee, schwarz und schön stark, bitte.

"Koffein schadet einem nur, wenn einem in der Speicherstadt ein Sack Bohnen auf den Kopf fällt", pflegt Albert "Atti" Darboven zu sagen. Von dieser Unbill blieb der Kaffeekaufmann mit dem hanseatischen Habitus bisher verschont.

Fährt ihn sein Chauffeur nach dem Frühstück ins Kontor, haben Stopps in der Speicherstadt Tradition: "Hier hüpft mein Hamburger Herz besonders heftig!" Weil er einst vor Ort bei der Importfirma Rothfos in die Lehre ging. Und weil sein Unternehmen die Restaurierung der Brooksbrücke initiierte.

Dies ist nur einer der Gründe, warum der Unternehmer gestern den KulturMerkur der Handelskammer und der Hamburgischen Kulturstiftung erhielt. Ook ums Plattsnacken hat sich "Atti" verdient mokt. Um den Kontakt junger Menschen mit den schönen Künsten ebenso.

Dass er manchmal durchaus "einen Igel in der Tasche" haben kann, streitet der passionierte Pferdefreund und Züchter nicht ab. Dennoch ist bei ihm Geben oft seliger als Nehmen. Dieses Leitmotto setzt der 74-Jährige gezielt in die Tat um. In Sachen Kultur, aber auch mit sozialen Projekten im Umkreis des Firmensitzes in Billbrook.