Essen. Wie kaum eine andere Branche bleibt das Geschäft mit Familien- und Gesellschaftsspielen in Deutschland eine sichere Bank. Konnte sich die Spieleindustrie schon während der zurückliegenden Wirtschaftskrise über stabile Geschäfte freuen, wurden die Bundesbürger mit der Erholung der Konjunktur ausgabefreudiger. Auf dem größten Spielemarkt der Welt werde der Umsatz in diesem Jahr gegenüber 2009 um knapp acht Prozent auf bis zu 430 Millionen Euro zulegen, sagte die Fachgruppe Spiel der führenden deutschen Spieleverlage in Essen voraus.

Der Durchschnittspreis für Spiele steigt um acht Prozent

Vor allem Kinderspiele seien mit einem Umsatzplus von 15 Prozent allein in den ersten acht Monaten der Renner und stellten inzwischen mit rund einem Fünftel den größten Anteil der Spiele, sagte der Fachgruppen-Vorsitzende Michael Hopf. Bei Gesellschaftsspielen gab es ein Plus von elf Prozent. Nach einem Gesamtumsatzplus von vier Prozent bis August im Inland rechnet die Branche mit einem überdurchschnittlich guten Weihnachtsgeschäft, mit dem traditionell rund die Hälfte des Jahresumsatzes eingefahren wird. Die Weichen dafür sollen auf der heute beginnenden Messe Spiel 2010 in Essen gestellt werden. Die erwarteten rund 150 000 Besucher werden rund 650 Neuheiten unter die Lupe nehmen. Neben den zahlreichen neuen Historien- und Geschicklichkeitsspielen zeigt sich in diesem Jahr der Klassiker "Monopoly" aufgefrischt. Das Spiel ist nun mit Musik und Klangeffekten unterlegt, das Spielbrett rund, und bezahlt wird ganz modern nicht mehr in bar, sondern mit Kreditkarte.

Allerdings müssen Spielefans für das Weihnachtsgeschäft tiefer in die Tasche greifen. Der Durchschnittspreis liegt den Angaben zufolge mit zehn Euro für ein Spiel um rund acht Prozent höher als im Vorjahr. Die Preisspanne reicht dabei von zwei Euro für ein Kartenspiel bis hin zu 50 Euro für hochwertige Strategiespiele.