Alltours hebt Preise wegen der Fluggaststeuer um 2,9 Prozent an. Auch TUI gibt Kosten weiter

Duisburg/Hamburg. Der Urlaub wird teurer: Die neue Fluggaststeuer und der Konjunkturaufschwung dürften 2011 für höhere Preise bei vielen Pauschalreisen sorgen. Einen Vorgeschmack darauf gab gestern der Duisburger Reiseveranstalter Alltours, der als erster großer deutscher Touristikanbieter seine Angebote für die Sommersaison 2011 vorstellte.

Die schlechte Nachricht für die Verbraucher dabei: Die Preise des viertgrößten deutschen Reiseveranstalters steigen um durchschnittlich 2,9 Prozent. Rund ein Drittel der Anhebung sei auf die neue Fluggaststeuer zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Die Preisanhebungen bedeuten für den zuletzt sehr preisaggressiv agierenden Pauschalreiseveranstalter eine Trendwende. Noch für die soeben beginnende Wintersaison hatte er mit Preissenkungen von durchschnittlich 4,5 Prozent um Kunden geworben.

Doch die Duisburger könnten damit einen Trend für die gesamte Branche gesetzt haben. Auch beim Marktführer TUI hieß es gestern, man sei gezwungen, die Fluggaststeuer an die Kunden im vollen Umfang weiterzugeben. "Wir erheben bereits jetzt einen entsprechenden Beitrag für Flüge, die für 2011 gebucht werden", sagte Unternehmenssprecher Michael Blum dem Abendblatt. Der Beitrag sei wie im Gesetz nach Entfernung gestaffelt und liege bei 10, 28 und 50 Euro. Er gelte nur für Flüge ab Deutschland. Einen entsprechenden Zusatzbeitrag werde es voraussichtlich auch für Pauschalreisen im kommenden Jahr geben.

In der Konjunkturkrise gab es einen harten Preiskampf der Veranstalter

Beim Konkurrenten Thomas Cook rechnet man ebenfalls damit, dass die zusätzliche Steuer Einfluss auf die Preisentwicklung haben wird. Vor allem Fernreisen würden eher teurer werden, erklärte Unternehmenssprecher Mathias Brand. Hier machten sich auch der hohe Dollar-Kurs der vergangenen Monate ebenso bemerkbar wie die wieder ansteigenden Kerosinkosten, sagte Brandes.

Für die Reiseweltmeister aus Deutschland gehen damit wohl die Zeiten immer billigerer Urlaubsschnäppchen erst einmal zu Ende. Angesichts sinkender Buchungszahlen hatten sich die deutschen Reiseveranstalter in der Konjunkturkrise einen harten Preiskampf geliefert. Doch inzwischen ziehen die Buchungszahlen wieder an. Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband (DRV) sagte, das Jahr 2010 sei für die Branche "sehr erfreulich gelaufen". Und auch in das Jahr 2011 gehe die Branche mit Optimismus. Denn der Konjunkturaufschwung habe auch die Reiselust der Bundesbürger wieder gesteigert.