Auf die deutschen Urlauber kommen unangenehme Zeiten zu: Kaum hat die Konjunktur wieder angezogen, da wittern die großen Reiseveranstalter Morgenluft und stimmen die Touristen auf deutliche Preisanhebungen ein. Vorbei die Zeiten, in denen sich die Veranstalter angesichts der Wirtschaftskrise einen erbitterten Preiskampf lieferten und sich gegenseitig mit Urlaubsschnäppchen unterboten. Die gestrige Ankündigung von Alltours, die Preise für die kommende Sommersaison 2011 um 2,9 Prozent anzuheben, dürfte erst der Anfang gewesen sein.

Gut passt den Touristikkonzernen in diesem Zusammenhang die Fluggaststeuer ins Konzept, die die Bundesregierung vom kommenden Jahr an erheben will. Natürlich klagen die Unternehmen jetzt lautstark über die neue Abgabe, doch sie liefert ihnen auch eine gute Begründung für die gestiegenen Preise. Die Reiselust der Deutschen dürfte die Steuer jedenfalls nur in geringem Maße dämpfen. So rechnet Alltours trotz der Preiserhöhung mit einer Steigerung der Gästezahlen um 7,5 Prozent und unter dem Strich sogar mit einem Umsatzplus von zehn Prozent.

Für die Urlauber heißt es jetzt, genau die Preise der einzelnen Anbieter zu vergleichen, um doch noch das eine oder andere Schnäppchen zu finden. Wer das tut, stößt mit Sicherheit auf die eine oder andere Überraschung. So sind bei Alltours zwar Reisen in die Türkei, nach Ägypten und auf die Kanaren in der Tat teurer geworden. Doch der Deutschen liebsten Insel Mallorca ist im nächsten Sommer um drei Prozent günstiger im Angebot und auch Reisen nach Asien verbilligen sich um zwei Prozent.