Hamburg. Um die milliardenschwere Übernahme von Bewag, Laubag und Veag zu stemmen, mussten sich die HEW auch von Tafelsilber trennen. Schon im Jahr 2001 wurde die Telekomtochter HanseNet für damals 480 Millionen Mark (gut 240 Millionen Euro) an das Mailänder Unternehmen e.Biscom verkauft. Im Jahr darauf konnte der Hamburger Versorger seine Mehrheitsbeteiligung (61,9 Prozent) am Gaslieferanten HeinGas an E.on abgeben. Im Gegenzug überließ E.on den Hamburgern einen Minderheitsanteil an der Bewag, den der Konzern Vattenfall später aufstockte.

Firmenname verschwindet, Zentrale zieht nach Quickborn

Für HeinGas begann damit eine neue Zeitrechnung. Das Unternehmen wurde mit der schleswig-holsteinischen E.on-Tochter Schleswag verschmolzen. Damit hatte der Strom- und Wasseranbieter Schleswag erstmals auch Gas im Angebot. Für die Mitarbeiter von Schleswag in Rendsburg und HeinGas in Hamburg bedeutete die Fusion Veränderungen. Beide Namen existieren heute nicht mehr, der Versorger firmiert nun unter E.on Hanse. Nach der Fusion ging alles schnell. Bereits Ende 2003 wurde die neue Firmenzentrale des Gesamtunternehmens nach Quickborn verlegt. In Hamburg sitzt noch der Vertrieb mit mehr als 100 Mitarbeitern sowie etwa 1100 in technischen und Serviceabteilungen von E.on Hanse.

Die Liberalisierung des Gasmarktes ging an dem Versorger nicht spurlos vorbei. Aus Ärger über steigende Preise in der Vergangenheit kehrten Zehntausende Kunden dem Unternehmen den Rücken. Seit zwei Jahren nun sinken die Tarife wieder oder bleiben stabil. Zudem hat E.on Hanse vor dem Landgericht Hamburg einen Prozess verloren. Das Gericht gab Kunden recht, die gegen die Preisbildung geklagt hatten. E.on Hanse legte gegen das Urteil Widerspruch ein, jetzt liegt der Fall beim Oberlandesgericht.