Dass sich Gegensätze anziehen, ist eine Lebensweisheit. Doch plakativer als bei Hubert Neubacher geht es kaum. Der Mann ist waschechter Österreicher - und leitet seit 2002 ein Hamburger Barkassenunternehmen.

Auch bei größter Anstrengung ist die alpenländische Herkunft weder zu hören noch zu sehen. Im Gegenteil: Wenn der 38-Jährige mit blauer Jacke und Dreitagebart auf einer seiner Barkassen steht und die Nase in den Elbwind hält, könnte der Anblick hanseatischer kaum sein. "Manchmal bin ich hamburgischer als die Hamburger", sagt er über sich selbst. Als guter Kaufmann weiß er natürlich auch die Möglichkeiten der neuen Medien zur Kundenwerbung zu nutzen - etwa das Internet-Netzwerk Facebook.

Gerade 18 Jahre war Neubacher alt, als er in den Norden kam. Als junger Restaurantfachmann hatte er Gäste aus Hamburg kennengelernt - und sich kurzerhand aufgemacht, "um die große weite Welt kennenzulernen". Österreich, das sei auf Dauer einfach zu klein. In Hamburg genießt er besonders die Kultur, geht ins Theater oder ins Konzert. Seine Highlights der jüngsten Zeit: "Kiss, Barbra Streisand, Lang Lang, Rosenstolz." Es lebe der Gegensatz.

Noch ein kluges Sprichwort geht so: Alte Liebe rostet nicht. Neubacher kennt das. Die große Freiheit fühlt er nicht auf dem Wasser, sondern nur, wenn er auf Skiern durch den Schnee in seiner Heimat pflügt.