Mit einem Paukenschlag ist die Diskussion um eine Neuordnung der Landesbankenszene neu eröffnet worden: Schon glaubte man, mit der allmählichen Bewältigung der Finanzkrise werde die Landkarte der sieben unabhängig verbliebenen Institute wieder auf Jahre festgeschrieben, doch nun scheint angesichts der Überlegungen zu einer Fusion zwischen der WestLB und der BayernLB wieder alles möglich.

Zwar befindet sich die WestLB in einer speziellen Situation, weil die EU-Kommission einen Verkauf bis Jahresende 2011 angeordnet hat. Es dürfte aber auf der Hand liegen, dass die neuen Basel-III-Richtlinien, die eine verbesserte Eigenkapitalausstattung aller Banken fordern, in den Finanzministerien der Bundesländer und bei den Sparkassenverbänden für Nachdenken sorgen.

Denn damit ist klar, dass die Landesbanken ihren Eignern auch in den nächsten Jahren nicht so viel Freude machen werden wie vor der Krise: Geht es der Bank gut, muss sie einen erheblichen Teil der Gewinne für den Aufbau des Kapitalpolsters verwenden, anstatt sie als Dividende auszuschütten. Geht es der Bank dagegen nicht gut, braucht sie dafür womöglich Geld von den Eigentümern - und neuerliche Milliardenkapitalspritzen dürften den Steuerzahlern nur schwer zu vermitteln sein.

Es ist wohl kaum ein Zufall, dass ausgerechnet zwei Landesbanken, die besonders große Probleme hatten, eine Fusion prüfen. Nun müssen aber auch diejenigen, die vergleichsweise gut durch die Krise gekommen sind, Offenheit zeigen - nicht zuletzt die Nord/LB in Hannover, der natürliche Partner der HSH Nordbank.