Derivate nennt man Finanzgeschäfte, die von einem sogenannten Basiswert abgeleitet sind. Dieser Wert kann eine Aktie, eine Währung oder ein Rohstoff sein. Die Grundidee des Derivats ist es, unerwünschte Kursentwicklungen des Basiswerts mit einer Art Gegengeschäft abzufedern. Mit Derivaten kann auch spekuliert werden. Umstritten sind sie unter anderem, weil bereits mit geringen Geldeinsätzen große Geschäfte getätigt werden können. Ein Beispiel dafür sind Hebelzertifikate: Verändert sich der Kurs des Basiswerts, wirkt sich das auf den Kurs des Zertifikats überproportional aus.

Bei Leerverkäufen verkaufen Anleger Aktien in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Kurs zurückkaufen zu können und so Gewinne einzustreichen. Auch wollen sie sich damit vor erwarteten Kurseinbrüchen schützen. Bei "gedeckten Leerverkäufen" leihen sich Investoren die zu verkaufenden Aktien. Bei "ungedeckten Leerverkäufen" hingegen besitzen sie diese gar nicht, sondern verkaufen Aktien, ohne sie ausgeliehen zu haben. Solche Geschäfte laufen auch mit Staatsanleihen. Ungedeckte Leerverkäufe können Kurse an der Börse besonders heftig ins Wanken bringen.

Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swap/CDS) können ebenfalls zu spekulativen Zwecken genutzt werden. Diese Geschäfte sind eine Art Versicherung gegen den Ausfall einer Unternehmensanleihe oder eines anderen Kreditpapiers. Kauft jemand ein CDS-Papier, bekommt er vom Verkäufer sein Geld für den Fall eines Zahlungsausfalls des ursprünglichen Kreditnehmers garantiert. Dafür zahlt er eine Prämie. Die Papiere sind aber nicht nur eine Versicherung für den konkreten Einzelfall. Sie werden häufig losgelöst davon und wie Wertpapiere direkt zwischen Investoren gehandelt.