Berlin. Die Deutsche Bahn will ihre angekündigte "Qualitätsoffensive" für ihre von Zugausfällen und Pannen genervten Kunden im Herbst starten. Der Konzern wolle die Fahrgäste in Zukunft besser informieren - insbesondere bei Störfällen, sagte Bahnchef Rüdiger Grube der "Wirtschaftswoche". "Gleichzeitig wollen wir die Ansagen auf den Bahnhöfen straffen: Überflüssige Informationen sollen wegfallen." Details will Grube der Öffentlichkeit am 23. September vorstellen.

Im Bemühen um mehr Verständlichkeit sollen dem Bericht zufolge etwa die Ansagen in englischer Sprache auf Strecken und Bahnhöfen reduziert werden, auf denen internationale Gäste unterwegs sind. Der Konzern hatte eine "Kunden- und Qualitätsoffensive" wegen zahlreicher Pannen versprochen. Anfang Juli waren bei Temperaturen von weit über 30 Grad Klimaanlagen in gut 50 Fernzügen ausgefallen. Im Winter war es dagegen zu Zugausfällen wegen der strengen Kälte gekommen. Eine Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel im Dezember schloss Grube erneut nicht aus. "Dazu fällen wir spätestens im Oktober eine Entscheidung. In jedem Fall gehe ich mit Augenmaß an das Thema heran", sagte der Bahnchef.

Unterdessen stellt die neue Schuldenbremse im Grundgesetz nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" die Teilprivatisierung der Bahn infrage. Statt einmalig Einnahmen aus dem Anteilsverkauf zu erzielen, wolle das Finanzministerium künftig lieber jährliche Gewinnausschüttungen der Bahn in den Bundeshaushalt einstellen, schreibt das Magazin unter Berufung auf einen internen Vermerk des Ministeriums.