Längst nicht alle Hamburger haben den Ausbau des Airbus-Standorts auf Finkenwerder in den vergangenen Jahren begrüßt. Man fürchtete Umweltzerstörungen und immer mehr Fluglärm - und man zweifelte an den vom Unternehmen in Aussicht gestellten Beschäftigungsperspektiven.

Doch längst ist klar geworden: Die Luftfahrtindustrie hat als Jobmotor für die Hamburger Industrie und für die Wirtschaft der Metropolregion insgesamt gewirkt. Das ist umso bedeutsamer, als die Zahl der Arbeitsplätze in etlichen anderen Branchen, nicht zuletzt im Schiffbau, drastisch gesunken ist.

Und selbst in der schwersten Luftfahrtkrise seit Jahrzehnten hat sich dieser Wirtschaftszweig erstaunlich resistent gezeigt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Unternehmen wie Airbus und Lufthansa Technik nicht nur innovative Produkte und Dienstleistungen anbieten, sondern auch intelligente Konzepte für den Umgang mit Geschäftsschwankungen entwickelt haben. Arbeitszeitkonten sind nur ein Beispiel dafür.

Angesichts der von Experten einhellig erwarteten Wachstumsraten für den Luftverkehr hat der Standort Hamburg beste Chancen, davon auch künftig weiter zu profitieren. Ob aber das im zurückliegenden Jahrzehnt gesehene Tempo des Beschäftigungsaufbaus gehalten werden kann, ist mehr als zweifelhaft. Denn aufstrebende Länder wie etwa China, in die ein immer größerer Anteil der Jets verkauft wird, werden auch im Hinblick auf deren Bau ein immer größeres Stück vom Kuchen für sich fordern - das ist nur fair.