Ab Mittwoch dürfen die Leuchtmittel nicht mehr verkauft werden. Die wichtigsten Fragen und Antworten für die Verbraucher

Berlin. Der Glühbirnenausstieg der Europäischen Union erreicht an diesem Mittwoch die zweite Stufe. Es gilt dann ein Herstellungs- und Vertriebsverbot für die althergebrachte 75-Watt-Glühlampe.

Wie sehen die Regelungen genau aus?

Seit 1.9.2009 gilt das Verbot für herkömmliche Mattglasglühbirnen und Glühbirnen mit einer Leistung von 100 Watt. Ab 1. 9. 2010 folgen Birnen mit mehr als 60 Watt, ein Jahr später solche mit mehr als 40 Watt und ab September 2012 Standardglühlampen mit einer Leistung von mehr als zehn Watt. Von 2016 an ist auch ein Großteil der Halogenlampen betroffen, die nicht so sparsam wie Leuchtstofflampen sind.

Was sollen die Regeln bewirken?

Herkömmliche Glühbirnen gelten als Stromfresser. Sie wandeln nur etwa fünf Prozent der aufgenommenen Energie in Licht um, der Rest wird als Wärme abgegeben. Die Bürger sollen deshalb zur Beleuchtung ihrer Wohnungen auf Leuchtstoff- oder LED-Lampen umsteigen. Mit der Verordnung werden aber keine Lampenarten verboten, sondern Anforderungen an Effizienz und Tauglichkeit aufgestellt. Da herkömmliche Lampen diesen Anforderungen nicht entsprechen, müssen sie vom Markt verschwinden.

Wie viel weniger Strom brauchen Energiesparlampen?

Sie wandeln 25 Prozent der Energie in Licht um und haben damit eine viel größere Ausbeute als herkömmliche Glühbirnen. Das Einsparvolumen beim Strom wird auf rund drei Viertel geschätzt. Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes sinken die Stromkosten bei 10 000 Betriebsstunden zwischen 49 und 177 Euro, wenn eine Glühbirne durch eine hochwertige Energiesparlampe ersetzt wird. Beim Austausch aller Lampen in privatem Gebrauch würde sich der jährliche Ausstoß von Kohlendioxid in Deutschland um vier Millionen Tonnen verringern.

Gibt es Umweltprobleme mit den neuen Leuchten?

Ja, denn sie enthalten giftiges Quecksilber und dürfen deshalb nicht in den Hausmüll. Bundesweit gibt es 2200 Sammelstellen, davon 725 im Handel, die übrigen bei den Kommunen. Umweltschützer bemängeln, dass der Handel bislang kein flächendeckendes Rücknahmesystem anbietet.

Wie erkennt man, welche Energiesparlampe die richtige ist?

Ab September müssen die Hersteller auf den Packungen den Stromverbrauch, die Lebensdauer, die Zeit, bis die Lampe leuchtet, die Umrechnung zur alten Wattzahl und die Wärme des Lichts angeben. Die Lebensdauer von Energiesparlampen variiert zwischen 1500 und 15 000 Stunden. Häufiges Ein- und Ausschalten kann sie verkürzen. Eine klassische Glühbirne hält meist nur 1000 Stunden.