Früher war der Abstieg in den Keller simpel. Man drückte auf den Lichtschalter, setzte im gleichen Moment den rechten vor den linken Fuß und ging die Treppe nach unten. Heutzutage drückt man auf den Lichtschalter, setzt aus Gewohnheit den rechten vor den linken Fuß - und stürzt beinahe in die Finsternis, weil einem statt einer grellen Glühbirne eine düstere Energiesparlampe anflackert. Nachdem man sich mit der linken Hand gerade noch am Geländer festgekrallt und so das Krankenhaus vermieden hat, beginnt die Phase des Wartens. 21, 22, 23 - und es wird langsam Licht. Zwar kein gemütliches, aber immerhin. Und wer braucht Gemütlichkeit im Keller?

Anders sieht es im Kinder- oder Wohnzimmer aus. Wenn der Filius fragt, warum dieses hässliche stabförmige Etwas seine bunte Flugzeugdeckenlampe verunstaltet, fällt die Antwort schwer. "Aus Umweltgründen", möchte man antworten. Doch zum einen überfordert diese Begründung einen Fünfjährigen. Zum anderen kann man an dieses Märchen selbst kaum noch glauben, ruft man sich ins Gedächtnis, dass das stabförmige Etwas Quecksilber enthält und deshalb wie Sondermüll behandelt werden muss.

Da positives Denken das Leben verschönert, sollte man sich an die Vorteile der neuen Pflichtbirnen erinnern. Sie werden nicht so heiß wie die alten Glühlampen und zerbrechen nicht so leicht. So zieren wenigstens keine Brandmale und Schnittwunden die Stirn, wenn man beim Gang in den dunklen Keller gegen die neue Energiesparlampe geknallt ist.