Er kommt aus einem Dorf bei Bremen und gilt bei seinen Freunden als derjenige, der am schnellsten unterschiedliche Meinungen unter einen Hut bringen kann. Vor allem, wenn sich bei den jährlichen Segeltörns die fünf bis sieben Männer an Bord nicht sofort einig sind. Kein schlechter Charakterzug für einen, der jetzt an die Spitze des Gesamtbetriebsrats von Airbus Deutschland gewählt wurde und damit 21 000 Mitarbeiter vertritt: Johann Dahnken , 55 Jahre alt, seit 1973 bei Airbus - ein Mann, der alle Höhen und Tiefen des Konzerns miterlebt hat.

Schon 1971 trat Dahnken in die IG Metall ein und ließ sich auf seinem Weg auch nicht beirren, als sein damaliger Arbeitgeber ihn nach der Ausbildung zum technischen Zeichner nicht übernahm. "Das lag wohl daran, dass ich zum Jugendvertreter gewählt worden war." Bei Airbus dann war das kein Problem. Dort reizten ihn die komplexen Aufgaben. "Immer dieselbe Schraube zeichnen wollte ich nicht." Seit Mitte der 90er-Jahre kämpft er nur noch für die Belange der Kollegen. "Die Mitarbeiter fühlen sich 'ihren' Jets verbunden", sagt der Junggeselle. "Sie müssen aber auch daran glauben, dass sie in den Werken ihre Zukunft gestalten können."

Mit Freunden aus seinem Heimatort entspannt sich Dahnken gern bei Doppelkopf oder Kajaktouren. Beim Segeln lässt er gerne die anderen Skipper sein. "Ich bin froh, wenn ich mich mal zurückziehen kann."