Vor der Liberalisierung des deutschen und europäischen Strommarktes Ende der 90er-Jahre legten die Versorgungsunternehmen den Strompreis im Wesentlichen nach den Kosten ihrer Kraftwerke und Netze fest. Die jeweils zuständigen Wirtschaftsbehörden in den Bundesländern mussten die Tarife genehmigen. Die Regionalversorger - für Hamburg waren damals die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) zuständig - tauschten zwar Strommengen aus, vor allem aber aus technischen Gründen zur Stabilisierung der Netze.

Nach der Öffnung der Strommärkte für den Wettbewerb entstanden neue Großkonzerne wie E.on, die eine enorme Marktmacht bei der Stromerzeugung besitzen. Zugleich aber gibt es heute einen intensiven Stromhandel mit Hunderten Teilnehmern, vom Konzern bis zum Stadtwerk. Im Zentrum stehen Strombörsen wie die EEX in Leipzig, etliche Geschäfte werden aber auch bilateral zwischen Unternehmen gemacht. Viele neue Anbieter nutzen die Chancen dieses Marktes und werben den früheren Monopolisten Stromkunden ab.