Was sollen Lebensmittel heute nicht alles bieten: Joghurts stärken das Immunsystem, fettarmer Käse macht schlank, und Bonbons decken gleich mehrfach den täglichen Bedarf an lebenswichtigen Vitaminen. Alles Humbug. Essen macht vor allem eines: satt. Und Naschen macht dick, aber glücklich. Zumindest zeitweise.

Es wäre schön, wenn die Nahrungsmittelindustrie endlich damit aufhören würde, den Kunden für dumm zu verkaufen. Jeder weiß doch eigentlich, was für eine vernünftige, ausgewogene Ernährung notwendig ist. Viel Obst und Gemüse nämlich, dazu Fisch, Ballaststoffe und auch die richtige Art von Fett, in Maßen genossen. Damit solch eine Ernährung funktioniert, brauchen die Kunden allerdings hochwertige, möglichst naturbelassene Lebensmittel, denen man ihren Vitamin- und Nährstoffgehalt noch nicht zugunsten einer besonders dicken Schale oder einer extralangen Haltbarkeit ausgetrieben hat.

Auf den Anbau und die Herstellung solcher Nahrungsmittel sollten sich die Unternehmen konzentrieren. Doch stattdessen pressen sie lieber Getreidekörnern den letzten Rest an Nährstoffen aus, um sie dann zu bunten Frühstückskringeln neu zusammenzufügen - angereichert mit Zusätzen wie Calcium, das eigentlich in der Vollmilch stecken sollte.

Zum Glück existieren nun schon seit Jahren Bio-Supermärkte, die es ernährungsbewussten Kunden ermöglichen, sich naturbelassene Lebensmittel zu halbwegs angemessenen Preisen zu kaufen. Gäbe es diese Öko-Bewegung nicht, man müsste sie schleunigst erfinden.