Ex-BayernLB-Vorstand erhielt 44 Millionen Dollar. “Ich habe einen Fehler gemacht“

München. Acht Monate lang schwieg er im Prozess - bis gestern. Der frühere BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky hat vor dem Landgericht München nun doch ein Geständnis abgelegt. Er räumte ein, von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone 44 Millionen Dollar Schmiergeld erhalten zu haben: "... einen Riesenberg Geld".

Gribkowsky war von 2003 bis 2008 im Vorstand von Deutschlands zweitgrößter Landesbank und dort unter anderem für die Formel-1-Beteiligung zuständig, die der BayernLB nach der Pleite des Medienkonzerns von Leo Kirch als Sicherheit für einen Milliardenkredit zugefallen war. Der Motorsport-Fan verkaufte das Paket schließlich 2006, wie von Ecclestone gewünscht, an den britischen Investor CVC. Gribkowsky soll die CVC-Offerte in der BayernLB durchgeboxt haben, ohne Alternativen zu prüfen. Dabei ist der Bank angeblich ein Schaden von gut 66 Millionen Dollar entstanden. Der 54-Jährige sagte, er habe nach jahrelangen Verhandlungen das Gefühl gehabt, "Anerkennung verdient zu haben". Heute sei ihm klar, dass er Fehler gemacht habe und es sich um Bestechungsgeld gehandelt habe.

Der Vorsitzende Richter Peter Noll bescheinigte Gribkowsky eine "erfreuliche Klarheit" seiner Aussage. Der frühere Banker muss nun mit maximal neun Jahren Gefängnis rechnen.