Umschlag wächst in Bremerhaven besonders stark. Ausbau des Terminals in Hamburg bis zum Jahr 2018

Bremen. Europas führender Betreiber von Containerterminals, Eurogate, hat seine wichtigsten Geschäftszahlen im vergangenen Jahr gegenüber 2010 deutlich gesteigert, bleibt aber noch hinter dem Ergebnis des bisherigen Rekordjahres 2008 zurück. Bedingt durch die Weltfinanzmarktkrise, hatte Eurogate 2009 deutliche Einbußen bei Containerumschlag, Umsatz und Gewinn verzeichnet. Für dieses Jahr erwartet das Unternehmen mit Sitz in Hamburg und in Bremen trotz schwieriger Bedingungen für die Schifffahrtsunternehmen weiter steigende Containerumschlagzahlen.

An den deutschen Standorten Hamburg und Bremerhaven war der Umschlag im ersten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum bereits um rund zehn Prozent auf 2,1 Millionen Containereinheiten (TEU) gestiegen. Besonders stark wuchs der Umschlag am wichtigsten Standort des Unternehmens in Bremerhaven. Eurogate ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Hamburger Terminalbetreibers Eurokai und des Bremer Logistikkonzerns BLG Logistics. Das Unternehmen betreibt mit insgesamt 7500 Mitarbeitern Terminals in Deutschland, Italien, Portugal, Russland und Marokko. In Wilhelmshaven will Eurogate im August Deutschlands einziges Terminal in Betrieb nehmen, das einen tideunabhängigen Zugang für Schiffe mit bis zu 18 Meter Tiefgang ermöglicht.

Eurogate-Mitbegründer und -Geschäftsführer Thomas Eckelmann mahnte gestern bei der Präsentation der Geschäftszahlen in Bremen einen besseren Ausbau der Verkehrswege in Norddeutschland an. Die nötigen Erweiterungen in den Fahrwassern von Außenweser und Elbe seien zwar in Arbeit, aber noch nicht umgesetzt. Auch die Landanbindungen der großen deutschen Seehäfen per Straße und Schiene müssten verbessert werden: "Die Schiffsgröße zwischen 14 000 und 18 000 TEU Kapazität wird zwischen Ostasien und Europa zum Standard", sagte Eckelmann. "Um diese Schiffe mit hoher Beladung in Hamburg und Bremerhaven abfertigen zu können, muss die Infrastruktur aber ausgebaut werden." Für die geplante Vertiefung und Verbreiterung der Elbfahrrinne steht noch der Planfeststellungsbeschluss aus, den Umweltschutzverbände wie BUND und Nabu jedoch vor Gericht anfechten wollen.

Das Eurogate-Terminal in Hamburg soll mit der sogenannten Westerweiterung in den bisherigen Petroleumhafen hinein bis zum Jahr 2018 ausgebaut werden. Geplant ist, die jährliche Kapazität für den Containerumschlag dadurch um rund ein Drittel auf sechs Millionen TEU zu steigern. 2011 war der Containerumschlag bei Eurogate in Hamburg durch den Wegfall eines Liniendienstes um etwa drei Prozent auf gut zwei Millionen TEU zurückgegangen.

Der Umsatz des Unternehmens stieg 2011 gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent auf 657 Millionen, der Jahresüberschuss legte um fast 27 Prozent auf 78 Millionen Euro zu. Beim gesamten Containerumschlag verzeichnete Eurogate eine Steigerung um rund fünf Prozent auf etwa 13,3 Millionen TEU.