Die wirtschaftliche Entwicklung von Kreuzfahrten auf See und auf Flüssen hat sich seit Jahren nur in eine Richtung entwickelt: aufwärts. Immer mehr Schiffe werden eingesetzt, immer mehr Passagiere buchen und der Umsatz steigt entsprechend mit. Jetzt haben die beiden Unglücke bei der italienischen Reederei Costa zwar den Zuwachs bei den Passagierzahlen auf See verlangsamt. Doch insgesamt dürfte die Zahl der Passagiere in diesem Jahr weiter steigen.

Das gilt umso mehr für die Binnenkreuzfahrten. Denn Unglücke wie bei der "Costa Concordia" sind dort so gut wie ausgeschlossen. Im größten Notfall könnte ein Kapitän am Ufer festmachen und die Passagiere von Bord gehen lassen. Selbst schwere Krankheiten lassen sich rasch behandeln, weil zumindest europaweit Hilfe vom Land herbeigerufen werden kann. Letztlich muss auch niemand fürchten, seekrank zu werden. Das spricht dafür, dass die Zahl der Flussreisenden weiter steigen wird.

Dennoch bleibt auch die Geldanlage für die Flusskreuzfahrer ein Risiko. Vor allem, wenn der Fonds, der den Kaufpreis für ein Schiff einsammelt, auch den Betrieb übernimmt. Tritt dann ein Maschinenschaden ein oder kann das Schiff aufgrund von Hochwasser nicht fahren, muss der Reiseveranstalter nicht zahlen und die berechnete Rendite des Fonds wird zur Makulatur. Sicherer sind dagegen Modelle, bei denen eine feste Zahlung wie beim Autoleasing vereinbart wird. Doch auch diese sind nicht risikofrei. Wer wie ein Unternehmer investiert, muss Verluste verkraften können.