Besonders starkes Wachstum bei Werbung im Internet. Mitarbeiter des Unternehmens erhalten 1200 Euro Prämie als Erfolgsbeteiligung.

Berlin. Der Medienkonzern Axel Springer ("Bild", stepstone, Hamburger Abendblatt) hat im vergangenen Jahr Rekordwerte beim Ergebnis erreicht und große Fortschritte auf dem Weg zum voll integrierten Multimediakonzern gemacht. Die Erlöse aus der Werbung im Internet waren 2011 erstmals höher als der Umsatz mit Printwerbung in Deutschland, teilte Vorstandschef Mathias Döpfner gestern bei der Bilanzvorlage mit. Insgesamt erreichen die digitalen Aktivitäten knapp ein Drittel des Umsatzes in der Gruppe, zudem beflügelten die internationalen Medien des Unternehmens das Wachstum.

Konzernweit stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 3,18 Milliarden Euro und übersprang damit erstmals die Marke von drei Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um rund 16 Prozent auf 593,4 Millionen Euro zu. Die entsprechende Rendite erreichte mit 18,6 Prozent ebenfalls ein Allzeithoch. Unter dem Strich verdiente Axel Springer mit 289,4 Millionen Euro knapp sechs Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Dividende werde um zehn Cent auf 1,70 Euro je Aktie erhöht, sagte Döpfner. Auch die Mitarbeiter des Unternehmens mit Sitz in Berlin und Hamburg erhalten eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 1200 Euro für das abgelaufene Jahr.

+++ Deutliche Zuwächse dank Internet- und Auslandsgeschäft +++

Auch für das Hamburger Abendblatt, mit dem Axel Springer einst den Grundstein für den Medienkonzern legte, gibt der Vorstand eine gute Prognose ab. "Wir haben mit abendblatt.de das bundesweit reichweitenstärkste Regionalportal, nachdem wir in diesem Bereich kürzlich die ,Rheinische Post' überholt haben", sagte Vorstand Jan Bayer. Döpfner betonte, es gebe ein archaisches Bedürfnis nach Informationen aus der eigenen Stadt, aus der eigenen Region, und diese Leserinteressen befriedige der Konzern auch über neue Informationskanäle wie mobile Geräte. "Für das Abendblatt geben wir einen sehr positiven Ausblick", fasste Bayer die Aussichten für die Regionalzeitung zusammen. Detaillierte Zahlen zu seinen einzelnen Medien gibt Springer traditionell aber nicht heraus.

Insgesamt setzte Springer 2011 mit den Zeitungen und Zeitschriften im Inland vor allem wegen rückläufiger Werbeeinnahmen weniger um - und zusammengerechnet sank auch der operative Gewinn im deutschen Printgeschäft. Allerdings sind diese Medien mit Ebitda-Renditen von mehr als 20 Prozent nach wie vor hoch profitabel. Bei den Zeitschriften erzielte das Medienhaus sogar einen Rekordgewinn. Für den gesamten Konzern rechnet Döpfner damit, dass der positive Trend des Jahres 2011 weiter anhält. Er geht davon aus, dass die Einnahmen aus dem Verkauf und der Vermarktung von Zeitschriften und Zeitungen weiter leicht zurückgehen werden. Diese dürften jedoch erneut durch starke Zuwächse im Online-Geschäft mehr als aufgefangen werden. Für den Umsatz im laufenden Jahr prognostiziert Döpfner einen Zuwachs im einstelligen Prozentbereich. Zudem soll der operative Gewinn weiter zulegen - wobei der Anstieg nur leicht ausfallen dürfte.